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Was man wirklich braucht...

... ist und bleibt die große Frage, welche ich auch nach 25 Jahren noch nicht final mit mir klären konnte.

"Brauchen" tun wir natürlich nicht alles was wir oft glauben zu brauchen.
Objektiv gesehen benötigen wir lediglich irgendeine Kamera, mehr nicht was die Ausrüstung und Technik angeht.

Das beste Beispiel sind die heutigen Smartphones (Handys). Die haben wir immer dabei und mit nur einem Klick kann ich ein neues Foto direkt ins Internet hochladen, wo es schon Sekunden später die ganze Welt theoretisch sehen kann, Et voilà.

     Minimalistischer Aufwand?

Wenn es Dir primär darum geht mit minimalistischen Aufwand Fotos zu produzieren, dann brauchst Du Dir das nicht antun und meine weiteren Ausführungen auf dieser Website durchlesen, denn das ist relativ viel Stoff. Nehme einfach Dein Smartphone, beschäftige Dich etwas mehr mit der Kamera und hole das technisch maximale aus ihnen heraus. Der künstlerische Aspekt muss dabei nicht auf der Strecke bleiben, denn Kreativität ist auch mit Smartphone-Kameras sehr wohl möglich.

     Maximale Möglichkeiten?

Legst Du großen Wert auf hohe Qualität um zum Beispiel auch manche Fotos auf größeren Abzügen bis vielleicht Postergröße zu erzeugen?
Möchtest Du Dich nicht festlegen was Deine möglichen zukünftigen fotografischen Exkursionen angeht und weißt vielleicht auch noch nicht genau was Du machen möchtest, es Dir aber möglichst offen halten möchtest, ohne laufend auf neue Systeme umzusteigen, so ist eine "vernünftige" Basis-Ausstattung vielleicht sinnvoll, welche die meisten Optionen innehält.
Du kannst mit einem guten Body (DSLR oder DSLM) und einem guten Objektiv starten damit erst mal eine ganze Zeit lang üben, gute Fotos zu machen und dir dann Step bei Step immer weiteres Zubehör kaufen (Objektive, Blitz, Stativ, etc.).
Jedoch kannst Du natürlich auch mit irgendeinem System erst mal starten und jederzeit später auch auf ein völlig anderes System wechseln, wenn Du zwischenzeitlich vielleicht für Dich entdeckt hast, in welchen Bereich Du hauptsächlich fotografieren möchtest.

     Technisches Spielkind?

Ich bin ein bekennendes Spielkind, welches das Spielen mit Technik liebt. Ich weiß dies schon von Anfang an, dass ich viele der angeschafften Sachen nicht wirklich brauche um bessere Fotos zu machen und dennoch kaufe immer wieder Dinge um für mich Neues auszuprobieren. Das gibt mir zwar in einem gewissen Sinne neue Möglichkeiten, jedoch eben lediglich auf einer technischen Ebene und nicht auch der künstlerischen Ebene, wo all diese Dinge vielleicht sogar eher hinderlich sind. Ein Auto mit 400 PS fährt einfach objektiv viel schneller als ein Auto mit 40 PS, jedoch macht es mich damit nicht automatisch zu einem besseren Fahrer.
Klar ist jedoch auch, dass zum Beispiel ein etwas besser Blitz oder ein etwas besseres Objektiv schon einen Unterschied macht, wenn man wenig Licht hat. Mit "besser" ist in der Fotografie meistens die Lichtstärke oder auch Schärfe gemeint.

     Welcher Typ bist Du?

Das ist die entscheidende Frage, während ich Typ 2 + 3 bin und die maximalen Möglichkeiten mit viel technischen Spielzeug liebe, musst Du für Dich herausfinden, welcher Typ Du bist. Bei mir ist die technische Spielwiese auch ein Teil meines Hobbys. Es macht mir einfach Freude mit diesen Dingen zu spielen. Ich erliege dabei nicht der Illusion, dass ich dadurch ein besserer Fotograf werde. Wie verspielt bist Du? Kannst Du gut Kompromisse eingehen?

    So viel wie nötig und so wenig wie möglich

Wenn Du schon weißt womit Du fotografisch anfangen willst, dann wird es leichter eine Entscheidung zu treffen. Zum Beispiel ein Kamera-Body und ein Objektiv für den Dich am meisten interessierenden Fotobereich.
Kauft man zum Beispiel eine gebrauchte Canon EOS 6D (DSLR Vollformat) und ein Canon 50mm f1,8 Standard Objektiv dazu, dann bekommt man für ein paar hundert Euro ein System, mit dem man schon auf semi professionellen Niveau fotografieren kann. Später kann man sich weitere Objektive dazu kaufen.
Natürlich kann man auch mit einer APS-C oder MFT (Micro-Four-Thirds) Kamera starten und noch etwas günstiger einsteigen, jedoch auch hier meine Empfehlung, einen soliden Body und ein passendes Objektiv kaufen und damit loslegen.

Und es geht natürlich auch noch günstiger, denn sogar mit Kompaktkameras kann man einsteigen, muss sich dann lediglich um die Bauart bedingten Einschränkungen bewusst sein.

     Schwierige Entscheidung

Die richtige Ausrüstung zu finden ist deswegen relativ schwierig, weil wir als Anfänger oft auch noch gar wissen was wir vorhaben. Sich vorher schon festlegen wollen ist Blödsinn, denn ohne die entsprechende eigene Erfahrung kann ich das gar nicht optimal entscheiden. Also bleibt das Ausprobieren als wichtigste Vorgehensweise. Und wenn ich weiß was ich vorhabe; beispielsweise Menschen, Tiere oder Landschaften fotografieren möchte;  ist es ratsam sich über das Gesamt-Budget Klarheit zu verschaffen und sich dann gut zu informieren, was die Sachen kosten und dann die Kosten zu addieren.

Unterschätze nicht den "Kleinkram", den Du unter Umständen brauchst, je nachdem was Du vorhast. Kleinkram in Hochkommata deswegen, weil er schnell mehr als die Kamera kosten kann. Da kommen gegebenenfalls Stative, Blitze, Filter, Reflektoren, Lampen, Taschen oder Rucksäcke dazu. 
Konverter, Zwischenringe, Makrolinsen, Nodalpunktadapter und weiteres Spezialzubehör gibt es auch und macht oft auch sehr viel Sinn, je nach dem was man machen möchte.

     Probieren geht über studieren 

Einfach mal loslegen und eine Bauchentscheidung treffen ist meiner Erfahrung nach auch ein guter Weg.

Ich kann zum Beispiel bei anderen Fotografen auf deren Websites, Blogs und Communities schauen, was und wie sie fotografieren und es dann selbst mal versuchen.
Dafür dann vielleicht einfach mal mit gebrauchter Technik starten, denn diese ist oft deutlich erschwinglicher und reicht in der Regel völlig dafür aus festzustellen, ob einem das eine oder andere liegt.
Also kaufe eine Kamera, ein Objektiv und lege los.

In jedem Fachbereich kann man günstig starten, denn die eigene Erfahrung und Übung des Fotografen ist wichtiger als die technische Ausrüstung, das ist Fakt. Es gibt viele historische tolle Fotografen, welche herausragende Fotos erstellt haben und nicht ansatzweise das technische Equipment hatten, dass Du für 100 € heute kaufen kannst. 

Wenn Du meine Seiten über Technik, inklusive Fotografie liest, wirst Du feststellen dass Geld auch für mich schon ein großer Faktor spielt. Aus dieser Notwendigkeit heraus habe ich eine "Tugend" gemacht. Ich finde es spannender mit überschaubaren Mitteln und Technik mit guten Preis-/Leistungsverhältnissen schöne Ergebnisse zu erzeugen. Es befriedigt meinen verspielten Geist noch mehr, als immer das beste und teuerste Equipment zu benutzen und dadurch schon die Erwartungshaltung bei sich und seinem Umfeld in großen Höhen zu heben.

Ob bei meiner Fotografie, meinen Drohnen, Motorrad und auch dem Auto... es muss sich relativ einfach finanzieren lassen und dennoch viel Spaß machen. Das ist nur möglich, wenn das kreative Tun im Vordergrund steht und man nicht Opfer einer Werbeindustrie geworden ist, welche uns tagtäglich suggeriert, dass man immer das Neuste und Beste braucht. Dadurch bleibt man relaxt (auch wenn mal etwas kaputt gehen sollte) und kann so viel mehr ausprobieren, als wenn man nur sehr wenige und sehr teure Dinge besitzt....

Also viel Spaß, egal wie Du Dich entscheidest und welcher Typ Du bist.

 

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